Ruhepausen
Der Begriff Ruhepausen ist für jeden Arbeitnehmenden und Arbeitgebenden von Bedeutung. In diesem Lexikonartikel erfahren Sie mehr über die Definition und die Bedingungen von Ruhepausen.
1. Was sind Ruhepausen?
Ruhepausen sind Arbeitsunterbrechungen innerhalb der Arbeitszeit, bei welcher die Arbeitenden keine Arbeitsleistungen erbringen. Sie müssen in Voraus festgelegt sein und dienen zur Erholung und Nahrungsaufnahme. Während unbezahlten Ruhepausen dürfen Arbeitende selbst entscheiden, wie und wo sie sich aufhalten.
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Es gibt sowohl gesetzliche, als auch freiwillige Ruhepausen.
2. Welche Arten von Pausen gibt es?
2.1. Gesetzliche Ruhepausen
Gesetzliche Ruhepausen müssen ab einer Arbeitszeit von 6 Stunden zur Verfügung gestellt werden. Beträgt die Arbeitszeit zwischen 6 und 9 Stunden, muss eine mindestens 30-minütige Ruhepause eingelegt werden. Dauert die Arbeit länger als 9 Stunden an, verlängert sich die Ruhepause auf 45 Minuten. Ggf. kann eine Ruhepause in jeweils 15-Minuten unterteilt werden. Diese Regelungen gelten auch für volljährige Auszubildende.
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Gesetzliche Ruhepausen werden auch als Langpausen bezeichnet. Langpausen sind jene Pausen, die über 15 Minuten dauern.
Allerdings zählen Ruhepausen generell nicht zur Arbeitszeit und werden deswegen nicht entlohnt.3 Lediglich im Bergbau unter Tage werden sie zur Arbeitszeit angerechnet.4
Zudem kann der Betriebsrat die Dauer der Ruhepausen mitbestimmen.5
2.2. Andere Ruhepausen
Neben den gesetzlichen Ruhepausen gibt es weitere Pausen, welche freiwillig sind. Diese können zunächst nach ihrer Länge unterscheiden werden.
Es gibt die sogenannten Kurzpausen, welche maximal 15 Minuten andauern, können aber auch nur 3 Minuten umfassen. Minipausen wiederum sind mindestens 1 Minute und maximal 3 Minuten lang. Mikropausen (auch Minimalpausen genannt) betragen weniger als 1 Minute. Bei einer solchen Pause wird für gewöhnlich der Arbeitsplatz nicht verlassen.6
Daneben gibt es offizielle und inoffizielle Pausen.
Als offiziell gesetzlich festgelegte Pausen gelten die zuvor genannten, unbezahlten Ruhepausen, welche nach einer 6-stündigen Arbeitsdauer verpflichtend sind.
Weitere offizielle Pausen sind die Kurzpausen, Bildschirmpausen, die im nachfolgenden Kapitel erklärt werden sowie organisierte Pausen, deren Organisation über den Betrieb stattfindet, sodass die Pausenzeit sinnvoll über den Tag verteilt wird.
Unter inoffiziellen Pausen verstehen sich frei gewählte Pausen, welche auch kaschierte, getarnte, maskierte, verdeckte oder illegitime Pausen genannt werden. Allerdings gelten sie nicht als Erholungspausen.
Außerdem gibt es arbeitsablaufbedingte Wartezeiten, welche durch unvorhersehbare Unterbrechungen in der Produktion oder im Arbeitsprozess entstehen.7
3. Wann werden Pausen bezahlt?
In der Regel werden Ruhepausen nicht vergütet, jedoch gibt es Ausnahmen, wie bspw. die Kurzpausen, welche maximal 15 Minuten dauern und bezahlt werden müssen. Sie werden bei einseitigen Belastungen eingesetzt und sollen so die daraus folgenden körperlichen Beschwerden erleichtern.
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Zudem gibt es die Bildschirmpause, welche die Bildschirmarbeit unterbrechen soll und unter die Kategorie der bezahlten Kurzpausen fällt. Diese sind dann verpflichtend, wenn die Bildschirmarbeit nicht durch andere Tätigkeiten unterbrochen wird.10
4. Welche Ausnahmen gelten bei Ruhepausen?
Für Jugendliche gelten Sonderregelungen bezüglich der Ruhepausen. Arbeiten Jugendliche 4,5 bis 6 Stunden, steht ihnen eine Ruhepause von mindestens 30 Minuten zu. Bei 6 bis 8,5 Stunden Arbeit müssen 60 Minuten Pause eingeplant werden.
Zudem wird eine Unterbrechung erst dann als Pause definiert, wenn diese länger als 15 Minuten beträgt.11
Diese Ruhepausen darf frühestens 1 Stunde nach Arbeitsbeginn bzw. spätestens 1 Stunde vor Arbeitsende eingelegt werden.12
Jugendliche sind bezüglich ihres Aufenthaltsorts während der Pausen eingeschränkt; sie dürfen sich nur in Arbeitsräumen ausruhen, wenn in diesen die Arbeit während der Pause nicht stattfindet.13
Dies betrifft allerdings nicht die Arbeit im Bergbau.14
Eine weitere Ausnahme gilt für Beschäftigte, die unter Druckluft arbeiten. Hält sich ein Arbeitender über 4 Stunden unter Druckluft auf, muss eine Pause von 30 Minuten eingeplant werden.15
Auch stillenden Müttern stehen neben den normalen Pausen zusätzliche Sonderreglungen zu. Es gilt: Während der ersten 12 Lebensmonate des Kindes bekommen Mütter Stillpausen von mindestens 60 Minuten, welche auch in zwei 30-minütige Pausen eingeteilt werden können. Bei 8 Stunden Arbeitszeit erhöht sich die Stillpause auf mindestens 90 Minuten, oder auch zwei 45-minütige Pausen.16
Für LKW-Fahrer ist nach einer Fahrt von 4,5 Stunden bereits eine Pause von 45 Minuten vorgesehen. Diese Pause kann auf jeweils 15 Minuten und 30 Minuten aufgeteilt werden.17
5. Wie können Ruhepausen eingeplant werden?
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